Es macht mich gerade sehr nachdenklich, weshalb bei so vielen Frauen das Ei nicht springen mag… Lasst uns doch schauen, an was das liegen könnte. Doch um hier mehr einsteigen zu können, erzähle ich erst mal kurz, warum bei uns Frauen den überhaupt ein Ei springt :-).

Unser Eisprung – die Mitte unseres Zyklus (meistens) – ist der „Moment“ an dem wir fruchtbar sind, also schwanger werden können. Die fruchtbaren Tage sind jedoch nicht nur an einem Tag, sondern beziehen sich auf die kurze Zeit vor und kurze Zeit nach dem Eisprung. Um hier nicht den Rahmen zu sprengen, widmen wir uns dem Thema Fruchtbarkeit und Schwanger werden zu einem späteren Zeitpunkt!

Nun zurück zum Eisprung.
Durchschnittlich einmal im Monat (ca. alle 28 Tage) reift eine Eizelle heran, und das ab der Pubertät. Unglaublich, wie viele Eizellen über die Jahre in uns heranreifen. Durch den Eisprung, auch Follikelsprung genannt, „hüpft“ die Eizelle in den Eileiter und wartet dort, auf Befruchtung oder eben nicht. Das wäre der natürliche Vorgang.
Doch was, wenn die kleine Eizelle nicht springen kann oder will?

Verschiedene Faktoren wirken auf unser Hormonsystem und somit auch auf unseren Eisprung ein. Hier habe ich Dir ein paar wichtige Punkte notiert:

Kurz gesagt kann es sowohl an den Chefs unserer Eierstöcke (Hypothalamus, Hypophyse), oder auch an der Funktion unserer Eierstöcke selbst liegen. Folgendes wirkt auf unser sensibles Hormonsystem:
→ Stresssituationen
→ ungesunder Gewichtsverlust (durch Magersucht oder Bulimie)
→ intensiver Leistungssport
→ die Einnahme von Kontrazeptiva (hormonelle Verhütung) über viele Jahre
→ unklare Genese (heißt so viel wie „die Ursache ist nicht klar“)
→ leider gibt es auch Tumore, die unsere Hypophyse beeinträchtigen → welche sehr selten sind!

Wie stelle ich fest, ob ich (k)einen Eisprung habe?

Temperatur messen

Durch das regelmäßige Messen der Basaltemperatur kannst du sehen, ob sich ein Eisprung durch den Anstieg der Temperatur anzeigt. Hierzu empfehle ich dir, dich näher mit der NFP Methode zu beschäftigen. Nicht erschrecken, NFP heißt „Natürliche Familienplanung“. Selbst wenn du (noch) keine Kinder möchtest, empfiehlt es sich, dass du dich mehr mit deinem eigenen Körper und somit deinem Zyklus widmest (auch wenn er durch die ausbleibende Periode nicht klar sichtbar ist).

Besuch bei der Gynäkologin
Auch deine Ärztin kann durch die Ultraschall Untersuchung sehen, ob ein Eisprung bevorsteht oder stattgefunden hat. Sprich sie doch beim nächsten Termin darauf an. 😉

Blutuntersuchung

Ein weiterer Punkt ist die Blutuntersuchung. Im Blut finden wir wichtige Hinweise zu deinen Hormonen. Folgende Hormone empfehle ich auf jeden Fall abklären zu lassen:
→ LH und FSH (das sind die Hormone, welche in der Hypophyse – dem Chef, gebildet werden
→ Estradiol, Progesteron und Testosteron werden überwiegend in den Eierstöcken gebildet
Darüber hinaus finde ich die Schilddrüse und die Nebennieren noch sehr wichtig, da diese Drüsen Einfluss auf unseren Zyklus haben können.
→ TSH, fT3 und fT4, die Schilddrüsenhormone
→ Cortisol am besten als Tagesprofil machen, da sich der Cortisol Wert über den Tag verändert

Wenn nun klar ist, dass dein Follikel nicht springt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesem auf die Sprünge zu helfen. Ich möchte dir ein paar Möglichkeiten an die Hand geben.

Stress minimieren
Stress ist ein wesentlicher Faktor in unserer Zeit. Deshalb ist es sehr wichtig, sich immer wieder zu reflektieren und Ruhephasen in den Alltag einzubauen. Ebenso ist ein guter und regelmäßiger Schlaf wertvoll, da es besonders auf unsere Nebennieren positiv wirkt.

Essverhalten ändern

Falls du dich bereits gesund, ausgewogen und vor allem mit frischen Nahrungsmitteln stärkst, dann ist das weniger dein Thema. Doch wenn du deine Nase bei den Wörtern gesund und ausgewogen rümpfst, dann solltest du dir deine Essgewohnheiten genauer anschauen. Viel Gemüse und Salate neben hochwertigen Eiweiß- und Fett/Öl-Quellen sollten die Hauptbestandteile auf deinem Teller sein. Eiweiß ist nicht nur das Eiweiß vom Ei, und Fett macht nicht fett ;-).
Eiweißquellen sind vom Fleisch, Fisch über Nüsse/Samen, Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen, etc. bis zu Milchprodukten (wenn sie gut vertragen werden). Zu den Milchprodukten gibt es noch einen Hinweis: wer die Mipro von der Kuh nicht gut verträgt, probier doch mal Milch, Joghurt, Käse vom Schaf oder der Ziege aus. Ein Versuch ist´s wert, da diese für viele bekömmlicher sind.

Vitalstoffe
Vitamine und Mineralstoffe sind für unsere Gesundheit und den Ablauf in unserem Körper sehr wichtig. Im besonderen ist hier das Vitamin E zu erwähnen, da es bei der Frau die Follikelreifung anregt.

Hormonelle Ungleichgewichte regulieren
Je nach Befunden muss dies natürlich sehr individuell angegangen werden. Doch im Großen und Ganzen geht es darum das Zyklusgeschehen zu einer gewissen Normalität zu verhelfen. Hier gibt es zwei Faktoren
1. Eisprung bleibt aus bei regelmäßigem Zyklus mit Menstruation (Anovulation)
2. Eisprung bleibt aus bei fehlendem Zyklus bzw. fehlender Menstruation (sog. Amenorrhoe)

Hier kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt – unser Zyklus!
Um es nicht zu komplex zu machen, werde ich es kurz fassen und lieber in einem separaten Blog darauf eingehen…

Unser Zyklus besteht aus zwei Zyklusphasen – die erste Zyklusphase vom 1. Tag der Periode bis zum ca. 14./15. Tag dem Eisprung und die zweite Zyklusphase vom Eisprung bis zum Einsetzen der nächsten Periode. Da wir hier vermutlich eine hormonelle Störung haben, sollten wir gemäß der zyklischen Hormone unterstützen. Das heißt, in der ersten Hälfte dominiert das Estradiol (auch Östradiol oder Östrogen genannt) und in der zweiten Hälfte ist dann das Progesteron der Chef.

Von daher bietet es sich an, nach der Periode (wenn vorhanden) mit dem Aufbau / Unterstützung des Estradiols zu beginnen. Dies kann mit pflanzlichen Tees, Tropfen oder auch mit homöopathischen Mitteln passieren.

Hier ein Eisprung Tee aus einem Buch von Margret Madejsky:

20 g Angelikawurzel
30 g Damianablätter
30 g gewöhnliches Eisenkraut
20 g Rosmarin

Pro Tasse 2 TL Kräuter mit heißem Wasser aufbrühen und ca. 8 bis 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen und bei Bedarf mit etwas Bio-Honig süßen.
Davon trinkst du vom 7. bis zum 14. Zyklustag täglich 2 bis 3 Tassen.

Alles Informationen sind mit bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst worden und beruhen nicht auf Vollständigkeit. Dies ist nicht als Therapieempfehlung gedacht, daher übernehme ich für das Anwenden der oben angeführten Mittel keine Gewähr. Bitte wende dich an deine HeilpraktikerIn, behandelnde Ärztin oder schreibe mir gerne eine Nachricht, wenn du dazu Fragen hast.

Herzlichst,
Diana